Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen für Lehr- und Lernmöglichkeiten für Auszubildende und Studierende zur Pflegefachfrau,
zum Pflegefachmann und zur Pflegefachperson am Lern- und Arbeitsort Häuslichkeit.
“Mit der Einführung der generalistischen Ausbildung und der zunehmenden Anzahl berufsqualifizierender Studierender in der Pflege wird die Frage des kompetenz- und ressourcenorientierten Einsatzes von Pflegepersonal sowie die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufes besonders relevant. Diese und weitere Entwicklungen stellen Pflegekräfte am Lern- und Arbeitsort Häuslichkeit vor neue und komplexe Herausforderungen. Im Rahmen des „Forschungsvorhabens zur Evaluation und Weiterentwicklung der Aus-, Fort- und Weiterbildungsstrukturen zur Erhaltung und Steigerung der Versorgungsqualität und Attraktivität des Lern- und Arbeitsortes Häuslichkeit“ war es zunächst erforderlich, einen umfassenden Überblick über die bestehenden Bildungsstrukturen zu gewinnen und eine Übersicht der aktuellen Lehr- und Lernangebote für den Lern- und Arbeitsort Häuslichkeit zu erstellen. Über eine systematische Recherche wurden dabei die von Pflegefachpersonen zu erwerbenden Kompetenzen gem. § 5 Abs. 3 (berufliche Ausbildung), gem. § 37 Abs. 3 (hochschulische Ausbildung) Pflegeberufegesetz (PflBG) und die landesrechtlich geregelten, Kompetenzanforderungen für Pflegehilfs- und Assistenzkräfte betrachtet. Die Recherche beinhaltete ebenfalls die Betrachtung von digitalen Lehr- und Lernangeboten sowie Best-Practice Beispielen. Durchgeführt wurde die systematische Recherche auf nationaler Ebene als Desktop-Recherche mit Schlagwortsuche im Internet, wobei eine möglichst umfassende Erhebung angestrebt wurde. Die Recherche wurde in der Zeit von Mai 2023 bis Januar 2024 sukzessiv durchgeführt, wobei n = 215 Quellen vertiefend analysiert wurden. Ergänzend dazu wurden vier Fokusgruppen an unterschiedlichen Standorten in Deutschland, mit Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulen, Pflegeschulen, Fort- und Weiterbildungsträger, ambulanter Pflege- und Betreuungsdienste sowie Auszubildenden und Studierenden zur Pflegefachperson durchgeführt, um die Perspektive und Expertise der unterschiedlichen Akteure und Zielgruppen einzubeziehen. Die bisherigen Erkenntnisse zeigen eine erhebliche Heterogenität im Bereich der Lehr- und Lernmöglichkeiten des ambulanten Settings im Rahmen der Aus , Fort- und Weiterbildung in der Pflege. Allerdings zeigten sich auch zahlreiche Good-Practice Beispiele, welche darauf hindeuten, dass die Besonderheiten des Lern- und Arbeitsort Häuslichkeit zunehmend fokussiert werden. Sie deuten zudem darauf hin, dass eine Anpassung der Bildungsarchitektur notwendig ist, um eine erfolgreiche Integration in das Berufsleben und einen langfristigen Verbleib beruflich Pflegender in der ambulanten Pflege zu gewährleisten.” (BIBB-Autorenreferat)